Langfristige Abschätzung von Wettertendenzen im Jahreslauf
Vier Wochen kaltes Regenwetter - das kann den Urlaub mit Kindern ganz schön anstrengend machen. Aber auch viele andere Aktivitäten müssen weit im Voraus geplant werden, und sind doch stark vom Wetter abhängig.
Das Wetter ändert sich, doch es gibt darin viele Regelmässigkeiten - mehr als ich vor dieser Untersuchung dachte. Bei Beachtung dessen kann man Tage mit hohen Chancen auf gutes Wetter ermitteln. Die Daten auf dieser Seite beruhen auf der langfristigen Statistik den täglichen Daten von zwei Dutzend Wetterstationen.
Es ist ein Tag mit einer Höchstemperatur von mindestens 18°C, maximal 3 mm Niederschlag, 6 Sonnenstunden oder aufgelockerter Bewölkung ( Bedeckungsgrad maximal 5) und er darf nicht schwülheiss sein (HI kleiner 35, s.u.). Diese Kriterien sind natürlich in gewissem Rahmen willkürlich. Aufgrund der langen Beobachtungszeit ändert eine kleine Änderung an den Kriterien auch nur wenig an den Kurven.
Wind ist sehr vom genauen Ort abhängig und wurde daher ausgenommen, obwohl Wind einen starken Einfluss auf die gefühlte Temperatur besitzt ("windchill"). Dies ist besonders an den Küsten relevant, während in den südlichen Belastungsgebieten zusätzlich wenig Wind weht.
Gewinner über alle Jahreszeiten und Orte ist die südliche
Ostseeküste
am 1. August mit fast 60% Wahrscheinlichkeit für
einen schönen Tag.
Besten Reisezeiten für die Waterkant:
Ostsee: 1. Juli- 20. August
Nordsee: 15. Juli- 10. August
Im norddeutschen Binnenland sind die besonders
geeigneten Tage breiter gesteckt:
5. Mai
1. August
5. September.
Kurz vor und nach den angegebenen Tagen ist das
Wetter häufiger schön als sonst im Jahr.
Dagegen ist das Wetter an folgenden Tagen
regelmässig besonders selten schön:
25. Juni
15. Juli
15. August
Gewinner im Juni ist Schwerin, im August gewinnt Greifswald.
In der deutschen Mitte ist der Gewinner
Kassel im August. Köln und Frankfurt sollte man
um diese Zeit meiden. Gute Reisezeiten:
5. Mai
25. Juni
1. August (z.T.)
5. September
In Süddeutschland fängt die Saison noch früher an.
Schöne Tage sind besonders häufig an folgenden Tagen:
28. April
25. Juni
15. September
Dafür sollte man das Rheintal (Ober- und Hochrhein)
im Juli und August dringend meiden, zu belastend
ist das Klima dann.
In diesem pdf befinden sich die Diagramme der geglätteten integrierten Tageswerte von 1992 bis 2012 für ca. 24 Stationen in Deutschland, aufgeteilt nach Regionen und eine Übersicht am Schluss. Hamburg wurde als Vergleichsort in alle Diagramme aufgenommen.
Bemerkenswert die in ganz Deutschland fast am gleichen Tag auftretenden 5 Hügel und die dazwischen liegenden lokalen Minima. Dieses Verhalten ist langfristig bemerkenswert stabil.
Bei dieser Untersuchung wurde viel Zeit auf die Erkennung von schwülwarmen Belastungstagen verwendet. Feuchte steigert das Hitzeempfinden bekanntlich stark. Nicht überzeugen konnte die Verwendung des Dampfdruckes bzw. des Taupunktes allein. Dies wird z.B. vom Deutschen Wetterdienst (dwd) angegeben, ein Dampfdruck von 18.8 hPa gilt beim DWD als Schwülekriterium. Bei Anwendung dieser Schranke hat Kiel mehr schwüle Tage als Stuttgart, was der üblichen Empfindung doch krass widerspricht.
Dagegen stimmt der
kanadische Hitzeindex
sehr gut mit meinen über viele
Jahre gesammelten Tagebucheinträgen überein, siehe
Diagramm.
Die Klassifizierung des Humidex wird wie folgt angegeben:
Less than 29 Little or no discomfort 30 to 34 Noticeable discomfort 35 to 39 Evident discomfort 40 to 45 Intense discomfort; avoid exertion Above 45 Dangerous discomfort Above 54 Heat stroke probable
Perl-Skript GET zum automatischem Erhalten der Daten vom Deutschen Wetterdienst. Zuordnung Stationsnummern. Routinen für das Statistikprogramm "R" wetter.R.